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1. Geschichte des Altertums - S. 48

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Geschichte der Griechen. Kodomannus Zeit genug gehabt hatte, ein neues, großes Heer zusammen-Hchlacht bei zubringen. Bei Gaugamela jenseits des Tigris, nicht fern von der «augamela. ro0 ein|t Ninive gelegen hatte, fand in weiter Ebene die Schlacht statt. Auch diesmal entschied Alexander an der Spitze des rechten Flügels den Sieg, und wiederum war Darius unter den ersten, welche die Flucht ergriffen. Nun fielen die Königsstädte der Perser in die Hand des Macedonierkönigs. In die Wunderstadt Babylon zog er ein, von der Priesterschaft, den Behörden und dem Volke feierlich empfangen; dann nahm Alexander in S u s a Quartier; Persepolis wurde besetzt und die Königsburg, zum Zeichen des Sieges und zur späten Rache für die Verbrennung Athens durch Xerxes, niedergebrannt; endlich ergab sich ihm Ekbatana, wo die ungeheuren Schätze an Gold und Silber, die er erbeutet hatte, niedergelegt wurden. Damals zählte Alexander sechsundzwanzig Jahre. § 50. Alexanders Züge bis zum Jaxartes und nach Indien. Noch waren die nordöstlichen Provinzen des Perserreiches zu erobern. Dorthin hatte der unglückliche Perserkönig seinen Weg genommen; unterwegs aber war unter seiner Umgebung ein Aufstand ausgebrochen, und der Führer der Empörer, der Satrap B e f f u s, hatte ihn gefangen genommen und führte ihn in Ketten mit sich. Als sich Alexander in eiligem Marsche den Fliehenden Tod des näherte, entschloß sich Bessus den Darius zu töten, um schneller entkommen $artu6‘ ^ können. So fand Alexander nur die Leiche seines Gegners; er lieh sie neben denen der früheren Perserkönige beisetzen. Nun drang er in die Landschaften des östlichen Iran, das heutige Afghanistan, und, den Hindukusch überschreitend, in Turan ein. Bessus, der sich zum König aufgeworfen hatte, wurde gefangen genommen und nach persischer Sitte auf furchtbare Weise hingerichtet. Drei Jahre weilte Alexander in jenen Gegenden; er überschritt den O x u s, den heut gen Amu «lexanderamdarja, und drang bis zum Jaxartes vor, der heute Sir Darja heißt. Jaxartes. ^ ^ legte er die nördlichste der Alexanderstädte an, welche dazu bestimmt waren, in diesen städtearmen und wenig kultivierten Gegenden Mittelpunkte des Handels und der griechischen Kultur zu werden. Damals vermählte er sich mit der Tochter eines baktrischen Fürsten, R o x a n e. Seine Indessen war die R e g i e r u n g s w e i s e Alexanders allmählich eine andere geworden. Noch immer war er der Freund seiner Freunde, unter denen ihm sein Altersgenosse Hephästion besonders nahe stand, noch immer der Kamerad seiner Offiziere, mit denen er gern fröhlich beim Wein zusammen war. Aber an großen Hoftagen, bei festlichen Gelegenheiten

2. Das Altertum - S. 12

1907 - Leipzig : Voigtländer
12 Vas Altertum. Die 5lrier. wahrte. Die bilbenbekunst mürbe von benisraeliten nur wenig gepflegt; Schriften bagegen enthalten ihre heiligen Schriften erzählenbe, lehrhafte und poetische Bücher von allerhöchstem Wert. § 11. Stellung der grauen bei den semitischen Völkern. Bei den semitischen Völkern war die Stellung der Frau schon wegen Vielweiberei der Herrscherinn Vielweiberei eine niebrige. Besonbers die Fürsten der Semiten hielten sich eine große Menge Frauen; diese lebten in einem besondren (Betäube beisammen und würden hier streng bewacht. Bei den verkauf von Babyloniern würden die heiratsfähigen Jungfrauen alljährlich öffentlich srauen versteigert. Die Phönizier raubten Frauen und boten sie als Sklavinnen feil. Selbst bei den Israeliten herrschte ursprünglich die Vielweiberei; vie |rauen hoch tvurbe bei ihnen durch das mosaische Gesetz die Stellung der Frau allmählich roürbiger und freier. Oie Arier. § 12. Die arischen Völker Asiens. Die Arier Die cmfchen Völker Asiens. Hm wichtigsten für die Geschichte °germcmen* ist die große Dölkerfamiue der Hrier ober Inbogermanen geworben; zu ihnen gehören in Europa alle geschichtlich bebeutenben Völker, in Asien die Inber, Itteber und Perser. Die Heimat des arischen Urvolkes ist unsicher. Der allen inbogermanischen Völkern gemeinsame wortbestanb läßt erkennen, daß die Hrier ein Nomabenvolk waren, welches Rinber, Schafe und Siegen züchtete und den leuchtenben Himmel als Gottheit vie arischen verehrte. Das eine der arischen Völker Hsiens eroberte das £anb ctfieiw des Inbus und Ganges und nahm bort den Hamen der Inber an; die Meber und Perser setzten sich westlich vom Inbus, in Iran, fest. § 13. Die Inder. (Eroberung ]. Das Volk. Die (Eroberung Inbiens kostete den Hriern heiße 3ninens ^ ^ m p | e gcgen die bunfcelfarbigen Urbewohner des £anbes. Hach ihrer Kasten Unterwerfung schieb sich das Volk in vier streng gesonberte Kasten. Die brei ebleren Kasten der Priester, der Krieger, der Hckerbauer und hanbeltreibenben umfaßten die (Eroberer und ihre Nachkommen, die unterste, bienenbe Kaste die große Menge der Unterworfenen. Hoch außerhalb der

3. Das Altertum - S. 13

1907 - Leipzig : Voigtländer
13. Die Inder. vierten Kaste und in tiefster Verachtung standen die schwarzen, stumpfsinnigen Parias. In den heißen, üppigen Tälern des Indus und Ganges Sinnesart ward aus den tatkräftigen Eroberern allmählich ein schlaffes, beschauliches Volk. 2. Die Religion. Die ursprüngliche Religion der arischen Inder naturötenu war ein Naturdienst. Rm (Banges bildete sich bei ihnen die Lehre von Brahma aus, der H)eitseeie, die in den Dingen Gestalt gewinne und srahmanen-alle Dinge durchdringe (Pantheismus), von Brahma, so meinten sie, sei eine strenge Weltordnung eingesetzt; aus ihr beruhe auch die Teilung der Inder in Kasten. Etwa 500 Jahre vor Thristi Geburt trat ein frommer Königssohn als Reformator auf, der sich Buddha nannte, d. H. „der Er-Buddhismus weckte". Er lehrte die Gleichheit aller Menschen und verwarf das Kastenwesen, Rls Ziel des Menschen bezeichnete er das Hirrv äna, d. H. das verwehen in Gott, das Hufhören jedes leidenschaftlichen Gefühles und Strebens. Buddhas Lehre hat in Gstasien weite Verbreitung gefunden, ist aber bald in Götzendienst ausgeartet. 3. Oie bildende Kunst. Die indische Baukunst schuf Tempel in Baukunst Form von Stufenpqramiden, die Pag oden genannt werden, und unterirdische Grottentempel. 4. Die Schriftwerke. Die Sprache der altindischen Schriftwerke ist das Sanskrit, d. H. „die heilige Sprache". Diese reiche, wohlklingende Sanstmt Sprache wich ohne Zweifel wenig von der arischen Ursprache ab, aus der auch die übrigen indogermanischen Sprachen und also auch die deutsche entstanden sind *). Das älteste und heiligste Schriftwerk der Inder sind die Vedas Schriftwerke (Veda = Wissen), Sammlungen von Hymnen, Gebeten, Sprüchen und gottesdienstlichen Vorschriften. Huch weltliche Lieder, Epen und Dramen der alten Inder sind erhalten. 5. Stellung der Frauen. Huch in Indien war die Frau dem Manne zur strengsten Unterwürfigkeit verpflichtet. Doch durften unter« die Frauen in den Gesellschaften der Männer erscheinen und außer dem rourft96e,t Hause mroerschleiert einhergehen. Die unbedingte Hingebung der Frau an den Gatten führte später zu der gräßlichen Sitte, daß sich die Frau nach hauendem Tode ihres Mannes mit dessen Leiche auf dem Scheiterhaufen v e r -Derbrennun9 brennen ließ. Noch heute ist diese Sitte nicht völlig beseitigt. *) Indisch pitar ----- persisch patar, lateinisch pater, deutsch Vater, englisch father.

4. Geschichte des Altertums - S. 30

1889 - Wiesbaden : Kunze
30 Erster Abschnitt. sein Sohn Psammenit durch den Perserkönig Kamb^ses bei Pelüsium 525 vollständig besiegt. Ägypten verlor seine Unabhängigkeit und blieb trotz mehrfacher Befreiungsversuche eine Provinz des persischen Reiches bis Alexander der Große es 332 seiner Herrschaft unterwarf. §. 6. Die n V mul l|Tijrev. 1. Das altbabylonische Reich 2200—1250 v. Chr. Das Stufenland Mesopotamien in Vorderasien wird von dem Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Hochgebirge entspringen, in weitem Bogen umschlossen und geht nach Sütz-osten in die Ebene Slnear, wie sie in der Bibel genannt wird, über. Diese von Regen wenig befruchtete Ebene wird alljährlich, wenn der Schnee auf den Bergen Armeniens schmilzt, von dem Euphrat und Tigris überflutet und erlangt dadurch eine ungewöhnliche Fruchtbarkeit. Daher hatten sich schon im frühesten Altertum semitische Völker in derselben niedergelassen, feste Ansiedelungen gegründet und durch Anlegung von Dämmen, Kanälen, Teichen und Schöpfwerken der Überschwemmung eine möglichst weite Ausdehnung gegeben. Waren die Fluten zurückgetreten, so wurde die Aussaat gehalten, und der Boden lohnte die Arbeit durch zwei- bis dreihundertfältige Frucht. Ertrug unsere Getreidearten, die von dort nach Europa eingeführt wurden, und brachte außerdem Hirse, Dattelpalmen und edle Obstsorten hervor. Um 2200 v. Chr. wanderte von Norden her das semitische Nomadenvolk der Chaldäer in die Ebene Sinear ein, gründete daselbst ein Reich und erbaute als Hauptstadt Babylon oder Babel zu beiden Seiten des Euphrat, die Volk und Reich in der Folge den Namen lieh. Als Gründer von Stadt und Reich nennt die Bibel Noahs Urenkel Nimrod, „der fing an ein gewaltiger Herr zu fein auf Erden und war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn." Die chaldäischen Könige Babylons suchten ihren Ruhm in großen Bauten und Anlagen. Sie errichteten gewaltige Tempel und Paläste und führten große Wasserbauten aus, die teils der Bewässerung des Landes, teils der Schiffahrt, besonders der Verbindung des Euphrats und Tigris dienten. Dadurch entwickelte sich früh ein bedeutender Handel, und das Volk stieg zu Wohlstand und Bildung auf. Als es aber in der Folge in Üppigkeit und Schwelgerei ausartete, wurde das babylonische Reich 1250 v. Chr. von den Assyrern unterworfen. 936^38

5. Geschichte des Altertums - S. 38

1889 - Wiesbaden : Kunze
38 Erster Abschnitt. zu den Königspalästen durch geflügelte Löwen und Stiere mit Menschenhäuptern, als Sinnbilder der Vereinigung physischer Kraft mit menschlicher Weisheit. Ihre Könige und Hofbeamten stellten sie in kräftigen, gedrungenen Gestalten mit reichen Trachten dar und boten in diesen Bildern, wie in ihren Wandverzierungstafeln aus Kalkstein und Alabaster, Nachbildungen aus dem Leben, die an Naturwahrheit und Lebendigkeit des Ausdrucks die der Ägypter weit übertrafen. §. 7. Die Setter uiicc Perser. 1. Das Mederreich. Die Meder bildeten den westlichsten Zweig des arischen Völkerstammes, der sich in dem Hochlande von Iran ausgebreitet hatte. Dieses weite Hochland erstreckt sich vom Tigris bis zum Indus und vom kaspischen Meer bis zum indischen Ozean. Es ist im Innern fast regenlos und von großen, wüsten Sandstrecken bedeckt; den Rand bilden Bergketten, wovon die im Westen liegenden von fruchtbaren Thälern durchzogen werden. Im Nordwesten lag Medien, den Nordrand entlang: Hyrkanien, Parthien, Baktrien und Sogdiana; im Süden: Susiana, Persis, Karmanien, Gedrosien; im Osten Arachosien; in der Mitte Drangiana. Die Meder hatten Zoroasters Lehre (Avesta) von zwei Ur-wesen (§. 3), von Ormuzd, dem Vater alles Lichts und Lebens, und von Ahriman, dem Verderben bringenden Geist der Finsternis, angenommen. Der einflußreiche Priesterstand der Magier hüllte diese Lehre in einen feierlichen Kultus ein. Ormuzd wurde unter dem Bilde der Sonne und des Feuers verehrt; den bösen Geist suchte man durch Bekämpfung alles Bösen in der Außenwelt wie in der Menschenseele unschädlich zu machen. Dejoces 708—655. Die Meder waren lange Zeit unter mehrere Fürsten verteilt und den Assyrern unterworfen. Um das Jahr 708 v. Chr. gelang es dem durch seine Gerechtigkeitsliebe ausgezeichneten Dejoces unter assyrischer Oberhoheit die Herrschaft über die getrennten Gebiete in seinen Händen zu vereinen. Er erbaute Ekbätana, das er zu seiner Hauptstadt machte, errichtete in der Mitte desselben eine Königsburg und schloß Burg und Stadt mit sieben Mauerringen ein, von welchen jeder folgende innere den voranstehenden äußeren um die Mauerkrone überragte und in einer andern Farbe erglänzte. Phravrtes 655—633, sein Sohn, erweiterte die medische Herrschaft im Süden und Osten durch Unterwerfung der Perser, Parther

6. Geschichte des Altertums - S. 7

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 2. Die Chinesen. 7 lehrte den Ackerbau und pflügte in eigener Person, um denselben zu ehren, führte Münzen ein und half seiner Gattin den Seidenbau verbreiten. Neben diesen Beschäftigungen mit Ackerbau, der Zucht der Seidenraupe und der Gewinnung des Thees können sich die Chinesen vieler Erfindungen rühmen. Die Bereitung des Porzellans, der Seide, des Papiers, des Schießpulvers, sowie die Anwendung des Kompasses und der Druckerei mit Holztafeln (900 n. Chr.) waren ihnen früher als den Europäern bekannt. Um 1234 n. Chr. eroberten die eigentlichen Mongolen China; ihre Herrschaft wurde aber 1368 gestürzt; 1644 bemächtigte sich die Horde der Mandschu des Landes, und die von ihnen gegründete Dynastie herrscht bis auf unsere Zeit. Die Eroberer unterwarfen sich der chinesischen Civilisation, und ihre Heimatländer wurden Provinzen des chinesischen Reiches. Um 250 v. Chr. hatte man es für nötig gefunden, das Reich gegen die Völker des innern Hochasiens durch eine große Mauer abzuschließen. Sie beginnt im N.w. bei der Stadt Sot-scheu, läuft auf einer Strecke von mehr als 300 Meilen über Berge, Thäler, Abgründe, Flüsse bis zum Meerbusen von Petscheli hin und ist an besonders gefährlichen Stellen, wichtigen Pässen rc. doppelt oder gar dreifach. Sie hat eine 1,5 m hohe Brustwehr mit Schießscharten und ist in bestimmten Entfernungen mit kegelförmigen 11 m hohen Türmen versehen. Da die Tartaren, gegen welche sie ursprünglich erbaut wurde, längst unterworfen sind, so hat sie ihre Bedeutung verloren und geht ihrem Verfalle entgegen. Der Beherrscher des chinesischen Reichs heißt „der himmlische Sohn" und führt den Titel Kaiser. Er ist unumschränkter Herr über Leben und Tod seiner Unterthanen, soll aber auf die Stimme des Volkes hören. Er ernennt alle Beamte, welche Kuane (Vorgesetzte) oder Mandarinen (Befehlshaber) heißen, fordert strengen Gehorsam, willenlose Unterordnung und vereinigt alle Fäden der Regierung und Verwaltung in seinen Händen. Der Staat gleicht deshalb einer durch ein Heer von Aufsehern überwachten Maschine. Alles ist in strenge Regeln gebracht, die Wissenschaften werden auswendig gelernt, die Staatsgeschäfte mechanisch betrieben; jeder Beamte wird geprüft. Als Gründer und Ordner des Staats- und Religionswesens verehren die gebildeten Chinesen den weisen Konfucius (Kong-su-tse, 560 v. Chr.). Er sammelte und ordnete die alten Religionslehren und Gesetze, lehrte das Dasein eines unsichtbaren Gottes,

7. Geschichte des Altertums - S. 9

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 3. Das Zendvolk. 9 §. 3. Das Aeiutvm. In dem Quellbezirke zweier Ströme, die sich jetzt beide in den Aralsee ergießen, des Amu (bei den Alten Oxus genannt) und des Sir (Jaxartes), so wie auch am Hindukusch wohnte in uralter Zeit ein Volk, das sich Arier, d. h. die Edeln, nannte. Ein Teil desselben suchte südwärts vom Hindukusch neue Wohnsitze und erscheint später als das Volk der Inder (§. 4); der andere, nach seiner Sprache (dem Send) das Zendvolk genannt, verbreitete sich west- und nordwärts. Wieder andere Zweige wanderten nach einander in Europa ein, wo sie als Griechen, Römer, Kelten, Germanen und Slawen in der Geschichte auftreten. Als der berühmteste König des Zendvolks wird D s j e m s ch i d genannt, an dessen Namen die Sage alles knüpft, was auf die frühe Bildung und Entwickelung dieses ältesten Kulturvolkes Bezug hat. Er ist der Stifter des Ackerbaues, eines geordneten Lebens und geselligen Gemeinwesens. Er führte die trefflichsten Bäume und nahrhaftesten Gewächse, die besten Tiere, die glänzenden Feuer in die verschiedenen Bezirke ein; er leitete die Gewässer dahin und errichtete Wohnungen: da war kein ungerechter, mißgestalteter Mensch, allenthalben herrschte die vollständigste Ordnung. Unter den Urenkeln des Königs Dsjemschid entstand eine Spaltung, und das Volk teilte sich in das nördliche Reich, Turan, und in das südliche, Iran, von denen das erste von dem zweiten aus das bitterste angefeindet wurde.*) Im Reiche Iran trat in sehr früher Zeit Zoroaster (Zarathustra) auf, welcher einen Priester-staat bildete und die bereits vorhandenen Lehren über Religion und Staat vollendete. Diese Lehren wurden in der Zendfprache abgefaßt und in einer Schriftsammlung, Avesta (d. h. göttliches Wort), niedergelegt, die darum den Namen Zend-Avesta führt. In der Folge wurde das Volk der Reihe nach von den stammverwandten Assyrern, Medern und Persern unterjocht; aber diese siegreichen Völker nahmen die Religion und die Priesterkaste der Besiegten in sich aus. Durch sie ist uns ein Bruchstück aus dem Zendavesta, der Vendidad, erhalten. Nach diesem zerfällt die ganze Welt in zwei Reiche, in das Reich des Lichts oder des O rmuz d (des guten *) „Ich will nur die Vermutung aussprechcn, daß die Etymologie des Wortes Aria uns auf einen Pflüger oder Ackersmann hinführt. Die Arier haben vielleicht diesen Namen für sich gewählt im Gegensatz zu den Nomadenrassen, den Turaniern, in deren Originalnamen Tura die Schnelligkeit eines Reiters liegt." (Max Müller.)

8. Geschichte des Altertums - S. 14

1889 - Wiesbaden : Kunze
14 Erster Abschnitt. licher Verehrung, und der Reliquiendienst erlangte eine große Ausdehnung. Als sich die Priesterkaste der Brahmanen nicht nur in ihrer Religion, sondern auch in ihren Staatseinrichtungen auf das empfindlichste bedroht sah, veranlaßte sie gegen den Buddhismus eine grausame Verfolgung, welche damit endete, daß derselbe aus Vorderindien gänzlich vertrieben wurde, dagegen die weiteste Verbreitung über Tibet und das östliche Asien gewann, wo er noch an 150 Millionen Anhänger zählt. Von fremden Eroberern ist Indien bis auf Alexander den Großen unberührt geblieben. Kultur. Von der frühzeitigen hohen Bildung der Inder zeugt ihre Sprache, eine reiche Litteratur, sowie eine Anzahl großartiger Baudenkmäler. Die Sprache der Altinder oder eingewanderten Arier war das Sanskrit (d. H. die vollkommene Sprache). Sie ist, obgleich seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr gesprochen, noch in den Erzeugnissen der ältesten indischen Litteratur vorhanden, steht der allgemeinen Ursprache der arischen Völkerstämme am nächsten und übertrifft die mit ihr verwandten Sprachen (die persische, griechische, lateinische, deutsche rc.) an Ursprünglichkeit, Formenreichtum und Feinheit der Ausbildung. Im Sanskrit sind die Vedas, die Gesetzbücher des Manu, religiöse Heldengedichte und andere Dichtungswerke verfaßt. Die Litteratur erstreckt sich über alle Zweige der Dichtkunst, der schönen wie wissenschaftlichen Prosa und ist reich an poetischem Schwung und philosophischer Kraft. Die erste Stelle in derselben nehmen die Vedas (d. i. Weisheit) ein. Sie bestehen aus 4 Büchern und enthalten Gebete, religiöse Lieder, Opfervorschriften, Lehren und Sprüche, die von den Brahmanen studiert und ausgelegt werden. Die Vedas bilden die Grundlage für die brahmanifche Religion, ja sie sind die Quelle aller übrigen indischen Litteratur geworden. Am nächsten stehen ihnen an Bedeutung die Gesetzbücher des Manu (siehe oben). Unter den H eld eng edichten ist das älteste das aus 100000 Doppelversen bestehende Epos Maha-Bhlrata, das den heldenmütigen Geist der Eroberer atmet. Ein anderes ist der Ramä-jana, in welchem an die Stelle kriegerischer Kraft unterwürfiger Gehorsam, treue Liebe und aufopfernde Hingabe treten. Das Epos Mähä-Bhärata schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Königsgeschlechter, ihren großen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Außerdem enthält es eine große Zahl von Sagen

9. Das Altertum - S. 14

1907 - Leipzig : Voigtländer
14 Vas Altertum. Die Hrier. § 14. Die Meder und Perser (Karte I). Tnbes65 L Land und Volk. Iran, das Land der Meder und Perser, ist ein von Randgebirgen umschlossenes Hochland zwischen Tigris und Indus, zwischen dem Kaspischen und Indischen Meer. Das Land ist reich an Gegensätzen: öde Steppen wechseln mit wohlbewässerten Tälern, kühle Gebirgsluft mit glühenden Landstürmen. Rm schönsten und fruchtbarsten Landschaften sind die Berglandschaften im Westen,- dort lag nördlich die Landschaft Medien mit der Hauptstadt Lkbatana, südlich Persien mit Pasargadä und Persepolis. Im Osten des Landes wohnten die Parther und Baktrer. volk Rlle Volksstämme Irans zeigten in Sprache, Religion und Sitte die gemeinsame arische Kbkunft. Dualismus 2. Religion und Sitte. Die Religion der Iranier war ein Naturdienst, dem der Bamrer Zarathustra (Zoroaster) eine sittliche Deutung gegeben hatte; sie ist in dem Buche Zendavesta verzeichnet. Den scharfen Gegensätzen des Bodens und Klimas entspricht der Glaube an zwei sich bekämpfende Götterscharen,- die freundlichen Geister beherrscht Grmuzd, der Gott des Lichtes und des Guten, die feindlichen Rhrirnan, der Gott der Finsternis und des Bösen. Der Mensch war verpflichtet, dem Grmuzd zum Sieg zu verhelfen, indem er die Erde fruchtbar und wegsam machte, die Lüge und alles Böse vermied. Gleich Grmuzd wurden die Gestirne, Feuer, Wasser, Winde und Erde mit göttlicher Verehrung bedacht, Gottesdienst doch nicht in Tempeln oder vor Götterbildern, sondern in freier Natur, auf den Gipfeln der Berge. Noch heute finden sich Spuren dieses Gottesdienstes bei den persischen Feueranbetern. Der Priesterstand Magier der Magier stand auch bei den Königen in Ansehen. Sitten Ursprünglich waren die Meder und Perser schlicht, fleißig und mannhaft. Wahrhaftigkeit war ihnen die höchste Tugend, Unreinheit und Lüge jeder Rrt eine Schande. Sie nahmen aber leicht fremde Sitten an und hatten Neigung zum Wohlleben. So kam es, daß die kraftvollen Stämme allmählich erschlafften. 3. Kunst und Wissenschaft. In Kunst und Wissenschaft haben die Meder und Perser nichts Heues geschaffen. Ihre Bauten und Bildwerke glichen denen anderer Völker, besonders denen der Rsstjrer. Rn der Stätte des alten Persepolis sind Reste von Königspalästen erhalten; auch Felsengräber finden sich an mehreren Stellen. medien § 15. Geschichte der lneder. assyrischer Meder standen jahrhundertelang unter der Herrschaft der be- fierrschaft nachftarteri Rssyrer (§ 7, 2 und 3). Dann aber machten sie sich frei und

10. Geschichte des Altertums - S. 46

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Geschichte der Griechen. Kodomannus Zeit genug gehabt hatte, ein neues, groes Heer zusammen-Gallgamela! zubringen. Bei Gaugamela jenseits des Tigris, nicht fern von der Stelle, wo einst Ninive gelegen hatte, fand in weiter Ebene die Schlacht statt. Auch diesmal entschied Alexander an der Spitze des rechten Flgels den Sieg, und wiederum war Darms unter den ersten, welche die Flucht ergriffen. Nun fielen die Knigsstdte der Perser in die Hand des Macedonierknigs. In die Wunderstadt Babylon zog er ein, von der Priesterschaft, den Behrden und dem Volke feierlich empfangen; dann nahm Alexander in Susa Quartier; Persepolis wurde besetzt und die Knigsburg, zum Zeichen des Sieges und zur spten Rache fr die Verbrennung Athens durch Xerxes, niedergebrannt; endlich ergab sich ihm Ekbatana, wo die ungeheuren Schtze an Gold und Silber, die er erbeutet hatte, niedergelegt wurden. Damals zhlte Alexander sechsundzwanzig Jahre. 50. Alexanders Ziige bis zum Jaxartcs und nach Indien. Noch waren die nordstlichen Provinzen des Perserreiches zu erobern. Dorthin hatte der unglckliche Perserknig seinen Weg genommen; unterwegs aber war unter seiner Umgebung ein Aufstand ausgebrochen, und der Fhrer der Emprer, der Satrap B e s s u s, hatte ihn gefangen genommen und fhrte ihn in Ketten mit sich. Als sich Alexander in eiligem Marsche den Fliehenden Darm? nherte, entschlo sich Bessus den Darms zu tten, um schneller entkommen zu knnen. So fand Alexander nur die Leiche seines Gegners; er lie sie neben denen der frheren Perserknige beisetzen. Nun drang er in die Landschaften des stlichen Iran, das heutige Afghanistan, und, den Hindukusch berschreitend, in Turan ein. Bessus, der sich zum König aufgeworfen hatte, wurde gefangen genommen und nach persischer Sitte auf furchtbare Weise hingerichtet. Drei Jahre weilte Alexander in jenen Gegenden; er berschritt den Oxus, den heutigen Amu ^Jazartes!* ark und drang bis zum Iaxartes vor, der heute Sir Darja heit. An dessen Ufer legte er die nrdlichste der Alexanderstdte an, welche dazu bestimmt waren, in diesen stdtearmen und wenig kultivierten Gegenden Mittelpunkte des Handels und der griechischen Kultur zu werden. Damals vermhlte er sich mit der Tochter eines baktrischen Fürsten, R o x a n e. sregferungs- Indessen war die Regierungsweise Alexanders allmhlich eine weise, andere geworden. Noch immer war er der Freund seiner Freunde, unter denen ihm sein Altersgenosse Hephstion besonders nahe stand, noch immer der Kamerad seiner Offiziere, mit denen er gern frhlich beim Wein zusammen war. Aber an groen Hoftagen, bei festlichen Gelegenheiten
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